Deutscher Pokalsieger 2017: Buxtehuder SV holt den Pott

Buxtehuder SV - Pokalsieger 2017Völlig unerwartet und am Ende doch verdient hat der Buxtehuder SV das OLYMP Final4 um den DHB-Pokal 2017 gewonnen! Nachdem die Norddeutschen im Halbfinale den großen Favoriten SG BBM Bietigheim (30:22) besiegt hatten, gewann die Mannschaft von Trainer Dirk Leun auch das Finale gegen die TuS Metzingen mit 24:23 (14:12). Damit hat der Buxtehuder SV, als kompletter Außenseiter ins Turnier gestartet, zum zweiten Mal nach 2015 den DHB-Pokal an die Este geholt.


Etwas mehr als 2.300 Zuschauer sorgten beim Finale des OLYMP Final4 in der EgeTrans-Arena für eine fantastische Stimmung. Beide Mannschaften starteten mit der selben Startaufstellung wie im Halbfinale, Maxi Hayn saß in ihrem letzten Spiel also erst einmal draußen.
Es war ein torarmer Beginn im Pokalfinale, was auch den starken Torhüterinnen-Leistungen von Antje Lenz und Jasmina Jankovic geschuldet war. Durch einen Treffer von Jessica Oldenburg und zwei Treffer von Friederike Gubernatis ging der Buxtehuder SV in der Anfangsphase mit 3:1 in Führung (7.). Diese sollte nur von kurzer Dauer sein, die TusSies kamen angeführt von der sehr agilen Anna Loerper besser ins Spiel und gingen in der 12. Minute mit 4:3 in Führung. Es war ein enges und umgekämpftes Spiel mit guter Deckungsarbeit beider Teams. Somit gelang es keiner Mannschaft sich entscheidend abzusetzen.
In der 15. Minute dann wieder der Führungswechsel, es stand jetzt 6:5 für den BSV und Timeout von Metzingen. Mitte der ersten Halbzeit blieb es dabei, kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Im Gegenteil aus Sicht des BSV, die TusSies glichen in der 23. Minute aus – der Spielstand 9:9.
Anschließend vergab der Buxtehuder SV zweimal die Chance auf drei Tore davon zu ziehen, ehe Isabell Kaiser in der 27. Minute erstmals eine drei Tore Führung herstellte. Trotz doppelter Unterzahl kurz vor der Pause, durch zwei 2-Minuten Strafen gegen Emily Bölk und Friederike Gubernatis, ging der BSV mit einer Zwei-Tore-Führung in die Kabine – 14:12. Den 14. Treffer für den BSV erzielte Michelle Goos, die im Halbfinale noch komplett zusehen musste, sehenswert per Kempa-Trick.
16 Sekunden in doppelter Unterzahl musste der BSV Anfang der zweiten Halbzeit überstehen, ehe Emily Bölk wieder aufs Feld durfte. Metzingen nutzte den Raum eiskalt und erzielte sofort den Anschlusstreffer. Wie schon in Halbzeit eins blieb es eine knappe und spannende Partie. Bis zur 40. Minute verteidigte der BSV die Führung, erst Metzingens Linksaußen Ina Großmann glich für die TusSies zunächst zum 16:16, später auch zum 17:17 aus – Timeout Buxtehude.
Trotz zweier Paraden von Antje Lenz gingen die TusSies kurz darauf durch den Treffer von Julia Behnke zum 18:17 sogar das erste Mal seit der 13. Minute wieder in Führung. Das Spiel drohte zu kippen, doch Buxtehude ließ Metzingen nicht davonziehen. Führung Metzingen, Ausgleich Buxtehude – obwohl Antje Lenz einen Siebenmeter von Metzingens Luca Szekerczes parierte, blieb dies in den Folgeminuten das Muster der Partie.
Beim Stand von 20:20 ging es in die letzten zehn Minuten – Crunch-time in der EgeTransArena. Trainer Dirk Leun sagte später in der Pressekonferenz, hier sei das Spiel gekippt.
Buxtehude legt in Unterzahl vor, Jessica Oldenburg trifft zum 21:20 (51.). Nach dem Ausgleich durch Metzingens Marija Obradovic bringt Michelle Goos ihr Team mit einem wichtigen Treffer von Außen mit 22:21 (54.) in Führung. Neunzig Sekunden später hämmert Friederike Gubernatis den Ball zum 23:21 in die Maschen. Antje Lenz pariert gleich drei 100-Prozentige, unter anderem einen Siebenmeter von Metzingens Spielmacherin Anna Loerper (56.). Metzingen kann durch Ina Großmann noch einmal zum 23:22 verkürzen (57.), Maxi Hayn kontert mit dem letzten Tor ihrer Karriere prompt zum 24:22 (58.). Den Schlusspunkt setzt Anna Loerper 23 Sekunden vor Schluss mit ihrem Treffer zum 24:23. Danach brechen in der Buxtehuder Hälfte alle Dämme!

Statistik
Buxtehuder SV: Lenz, Gronemann, Rühter, Meyer 2, Fischer 2(2), Nijboer, Gubernatis 6(1), Knippenborg, Schirmer 1, Oldenburg 6, Bölk 3, Goos 2, Kaiser 1, Hayn 1, Prior 1
TuS Metzingen: Obein, Jankovic, Zapf 2, Amega, Szekerczes 5(5), Loerper 5, Karlsson, Loseth 2, Ingenpaß, Großmann 3, Weigel 1, Vollebregt, Obradovic 3, Beddies 1, Behnke 1

Die Stimmen:
„Herzlichen Glückwunsch zu Dirk und seiner Mannschaft. Zwei so starke Tage zu spielen, Bietigheim zu schlagen. Wir haben versucht dagegen zuhalten, ab der 50. waren aber zu viele Fehler in unserem Spiel. Ich bin stolz auf meine Mannschaft und was wir erreicht haben. In der Liga, im Pokal und EHF-Cup. Die einfachen Fehler haben am Ende zur Niederlage geführt“, sagte Metzingen Trainerin Edina Roth.
„Das ist ein Riesenerfolg. Meine Mannschaft hat zwei tage lang konstante Leistungen gebracht nicht nur im Tor sondern als Team. Ich denke der Pokalsieg verdient, obwohl hier heute zwei gleich-starke Mannschaften auf dem platz standen. Am Ende hat uns Antje Lenz wie auch gestern gerettet“, sagte ein sichtlich glücklicher Dirk Leun.

Empfang des Pokalsiegers am Buxtehuder Rathaus-Balkon:
Die Mannschaft des Buxtehuder SV wird Montag um 17.30 Uhr am Rathaus empfangen. Auf dem Buxtehuder Rathaus-Balkon können die Spielerinnen dann gemeinsam mit den Fans feiern.
Beste Torhüterin, Spielerin und Torschützin des OLYMP Final4.

Der BSV hat beim OLYMP Final4 nicht nur den Titel geholt, sondern auch alle Spielerinnen-Auszeichnungen abgesahnt: Friederike Gubernatis ist mit zehn Treffern beste Torschützin des Turniers und Antje Lenz wurde zur besten Torhüterin und besten Spielerin des Turniers ausgezeichnet! Bei 35(!) Paraden in dieser Endrunde wohl die richtige Wahl.