Revanche gelungen: Buxtehude wirft Titelverteidiger aus dem Pokal

Buxtehuder SVDem Buxtehuder SV ist die erhoffte Pokal-Überraschung gelungen. Im Top-Spiel der zweiten Runde des DHB-Pokals besiegten die Norddeutschen den Titelverteidiger HC Leipzig mit 28:25 (16:9) und revanchierten sich erfolgreich für die Bundesliga-Niederlage vor drei Tagen in Leipzig (32:35). 50 Minuten lang dominierten die Gastgeberinnen die Partie und den Gegner, erst in der Schlussphase wurde es noch einmal spannend. Im Achtelfinale muss die Mannschaft von Dirk Leun am 5./6. November beim BVB Dortmund antreten.

Von der ersten Minute an nahmen die Gastgeberinnen, die sich nach der knappen Niederlage im Spiel unter der Woche viel vorgenommen hatten, das Heft in die Hand. Nach einem Schlagwurftreffer von Lisa Prior sowie zwei ins leere HCL-Tor versenkten Würfen führte der BSV mit 3:0. Leipzig kam erst nach acht Minuten zum ersten Treffer, den Lone Fischer prompt mit einem verwandelten Siebenmeter beantwortete (4:1, 9.). Als Friederike Gubernatis zum 5:1 traf, sah sich Gäste-Trainer Norman Rentsch in der 12. Minute zur ersten Auszeit gezwungen.

Doch auch von dieser Unterbrechung ließ sich Buxtehude nicht aus dem Rhythmus bringen, erhöhte durch Treffer von Prior, Gubernatis und Fischer sogar auf 8:2. Demgegenüber fanden die Gäste aus Leipzig kein Mittel gegen die aufmerksame und konsequente BSV-Defensive , produzierten leichte Fehler oder scheiterten an der starken Julia Gronemann im BSV-Tor, die schon im ersten Durchgang auf 10 Paraden kam. Ein Beweis war der parierte Strafwurf von Gronemann gegen Anne Hubinger, die am Mittwoch noch nach Belieben getroffen hatte und in der ersten Hälfte ohne Treffer blieb.

Beim Stand von 10:5 (20.) zog BSV-Trainer Dirk Leun zum ersten Mal die grüne Karte und brachte mit Jessica Oldenburg und Lynn Knippenborg zwei frische Kräfte ins Spiel. Buxtehude spielte wie entfesselt weiter, erhöhte durch Treffer von Annika Meyer und Lone Fischer sogar auf 12:5. HCL-Trainer Norman Rentsch nahm erneut eine Auszeit und setzte auf das taktische Mittel der siebten Feldspielerin. Doch was die Gäste auch versuchten, nicht fruchtete. Buxtehude hingegen ließ sich durch nichts beirren, nach dem Treffer von Annika Meyer zum 16:6 (26.) betrug der Vorsprung sogar zehn Tore. Erst in den letzten Minuten ließ die Konzentration beim BSV etwas nach und der Pokalsieger konnte auf 16:9 zur Pause verkürzen.

Der Buxtehuder SV begann die zweite Halbzeit mit derselben Aufstellung wie zu Beginn der Partie, also mit Lisa Prior und Emily Bölk im Rückraum. Und auch das Spiel nahm den gleichen Verlauf: Julia Gronemann entschärfte zwei HCL-Würfe und Lone Fischer erhöhte mit einem drei Treffern in Folge auf 19:10 (34.). Und so ging es weiter, Gronemann pariert weitere drei Mal und als Jessica Oldenburg die erneute Zehn-Tore-Führung zum 22:12 erzielt, sind knapp 900 Zuschauer in der „Hölle Nord“ aus dem Häuschen.

Als Dirk Leun gleich vier neue Spielerinnen ins Spiel bringt, reißt erstmals der Faden im BSV-Spiel. Unplatzierte Abschlüsse und ungenaue Zuspiele, wie sie in den fünfzig Minuten zuvor nicht zu sehen waren, häufen sich auf einmal. Diese nutzt der HC Leipzig, angeführt von der jetzt starken Karolina Kudlacz, um auf 22:25 (52.) zu verkürzen – eine unnötig spannende Schlussphase beginnt.

Nach Treffern von Friederike Gubernatis und Annika Meyer für den BSV sowie Karolina Kudlacz-Gloc für den HCL zum 27:23 fallen zwei Minuten lang keine Tore. Als Saskia Lang zwei Minuten vor dem Ende zum 24:27 trifft, schnuppert Leipzig noch einmal an der Sensation. Doch Annika Meyer führt mit ihrem Tor zum 28:24 knapp 90 Sekunden vor Abpfiff die endgültige Entscheidung zugunsten des BSV herbei, Luisa Sturm kann nur noch zum 28:25 Endstand verkürzen.

Statistik:

BSV: Rühter, Gonemann (21 Paraden); Meyer 5, Fischer 8/1, Gubernatis 7/1, Knippenborg 1, Schirmer 1, Oldenburg 1, Bölk, Goos 1, Kaiser, Hayn 1, Prior 3.
HC Leipzig: Kramarcyk, Kurze; Roth, Mazzucco, Einarsdottir 1, Kudlacz-Gloc 4, Bösch 7/2, Hubinger 1, Lang 5, Reimer 1, Minevskaja 2, Sturm 2, Rode 2.

Achtelfinale mit drei Erstliga-Duellen

Im Anschluss der Partie wurde in der Halle Nord das Achtelfinale ausgelost. Unter der Aufsicht von HBF-Geschäftsstellenleiter Christoph Wendt zog DHB-Vizepräsident Rolf Reincke folgende Partien:

SC Markranstädt – SGH Rosengarten/BW Buchholz
TV Beyeröhde – FA Göppingen
Kurpfalz-Bären – SVG Celle
Neckarsulmer SU – VfL Oldenburg
SG H2Ku Herrenberg / Thüringer HC – HSG Blomberg-Lippe
TSV Bayer 04 Leverkusen – TuS Metzingen
BVB Dortmund Handball – Buxtehuder SV
SG 09 Kirchhof – SG BBM Bietigheim

Die 3. Runde wird am Wochenende 5./6. November 2016 ausgetragen.