Who is who beim Hamburger Handball-Verband - Folge 16: Martina Madaus, Referentin für Zeitnehmer und Sekretäre

Bundesliga-Erfahrung für Hamburgs Zeitnehmer und Sekretäre

Lebenslauf: Das Hobby als Job neben dem Beruf

Martina MadausSie gehören zum Handball wie die Spieler, Schiedsrichter und Trainer: Die Zeitnehmer und Sekretäre. Beim Hamburger Handball Verband ist Martina Madaus seit der Saison 2009/10 als „Referentin für Zeitnehmer und Sekretäre“ für diese zuständig.

Die, wie sie selbst sagt, seit 16 Jahren 39-Jährige begann nach ihrem Abitur zunächst ein Jurastudium, das sie allerdings nach drei Jahren aufgrund eines Pflegefalls in der Familie abbrechen musste. Danach arbeitete die gebürtige Hamburgerin als Abteilungsleiterin in einem Furnierwerk, bevor sie im Anschluss an ihre Ausbildung als Außenhandelskauffrau seit 2000 für die speditionelle Abwicklung und Dokumentation bei einem Exportbetrieb für Kfz-Ersatzteile verantwortlich ist. Neben ihrem Job beim HHV ist Martina seit 2010 zudem Beisitzerin im Sportgericht. Über ihre Hobbys neben dem eher ungewöhnlichen als Zeitnehmerin und Sekretärin verrät Martina: „Mein Mann Dirk und die Familie sowie die Freunde und der Garten. Viel Zeit verbringe ich am Wochenende natürlich in den Handball-Hallen unserer schönen Stadt, zudem bin ich eine leidenschaftliche Katzenmutter.“ Neben mittlerweile nur noch einem eigenen Kater pflegt und füttert Martina auch einige zum Teil herrenlose Stubentiger aus der Nachbarschaft und kommt vielleicht auch deshalb am Kampfgerichtstisch in der Bundesliga so gut mit Löwen, Zebras und Füchsen zurecht.

Handball: Die leidenschaftliche Katzenmutter hat auch Zebras und Löwen im Griff

Selber Handball gespielt hat Martina nicht. „Weil ich nicht fangen kann“, wie sie mit einem Zwinkern zugibt. Der Kontakt zum (nicht nur) ihrer Meinung nach schnellen, intelligenten und spannenden Mannschaftssport, der die Gemeinschaft fördert, kam daher anders zustande: „Ich bin mit einem Handballverrückten verheiratet und dadurch zum Handball gekommen.“ Gerade die Arbeit mit und für Zeitnehmer und Sekretäre verbindet die beiden, weshalb es auch folgerichtig war, dass Martina ihr Amt beim HHV von ihrem Mann ‚geerbt‘ hat. Denn bereits seit einem Vierteljahrhundert ist sie Zeitnehmerin und Sekretärin und dabei seit 20 Jahren auch in der Handball-Bundesliga aktiv. Bei ihrem ersten Spiel war sie damals mit ihrer Kollegin Christa Tiedemann das erste weibliche Gespann und nach einer gemeinsamen Zeit mit ihrem Mann Dirk (beide Partner schieden aufgrund der Altersgrenze von 60 Jahren aus) ist Martina seit 2005 mit ihrer Partnerin Birgiet Möller nicht nur bei allen Hamburger Handballern bekannt und geschätzt. Denn wohl jeder, der schon ein paar Spiele des HSV Hamburg in der O2 World Hamburg besucht hat, hat sie in der Arena an der Mittellinie sitzen sehen. Aber egal ob in der Bezirks- oder der Bundesliga, Martina macht jedes Spiel Spaß, wobei es natürlich ganz besondere Highlights gab: „Bei der WM 2007 durften wir das Halbfinale Polen gegen Dänemark übernehmen, so etwas erlebt man wahrscheinlich nur einmal im Leben. Aber auch das Viertelfinal-Rückspiel zwischen dem HSV und Ciudad Real war emotional und wegen der Stimmung in der Halle unvergesslich. Und mit den Finals 2011 und 2013 beim Lufthansa Final Four wurden mir große Wünsche erfüllt, sodass ich das Gefühl habe, alles miterlebt zu haben.“

Aufgaben: Ausbildung, Fortbildung und Ansetzungen

Zu den Aufgaben als Referentin für Zeitnehmer und Sekretäre beim HHV zählen vor allem die Ausbildung, die Fortbildung sowie die Ansetzungen der Kampfgerichte. Besonders die Ansetzung der ca. 70 Zeitnehmer und Sekretäre in Hamburg ist dabei sehr zeitaufwendig. „Da unterstützt Dirk mich zum Glück. Denn bei so vielen Staffeln wäre das sonst neben meinem Beruf nicht adäquat möglich“, lässt Martina wissen und ergänzt: „Wir versuchen die Wünsche unserer Leute bezüglich des Bezirks und der Verfügbarkeit bestmöglich zu berücksichtigen und das kostet enorm viel Zeit.“ Darüber hinaus ist es vor allem die Aus- und Fortbildung der Nachwuchskräfte, die Martina den nötigen Spaß an ihrer Arbeit bereiten: „Die Arbeit mit Menschen ist das Schönste und man steht immer vor neuen Herausforderungen. Es macht Spaß, seine Erfahrungen an junge Leute weiterzugeben und mitzuerleben, wie sie mit ihren Aufgaben wachsen.“ Im Sportgericht, das sich z. B. mit allen Einsprüchen der Vereine, Schiedsrichterbeleidigungen oder Tätlichkeiten befasst, kann Martina nach eigener Aussage hingegen immer noch viel dazulernen.


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