Deutsche Meisterschaft A-Jugend Buxtehuder SV vor dem Viertelfinal-Rückspiel: Tarja Pauschert im Fokus

Tarja Pauschert„Wir haben keinen Star im Team, wir müssen als Team funktionieren“, sagte Trainerin Heike Axmann nach dem überzeugenden 30:21 Sieg der Buxtehuder A-Jugend im Viertelfinal-Hinspiel gegen die FSG Mainz 05/Budenheim. Dennoch traten gegen die Hessen drei Spieler besonders in Erscheinung: Das hochgelobte Torhüter-Duo, Katharina Filter und Lea Rüther, sowie Tarja Pauschert, die neun Treffer erzielte. Die Rückraumspielerin ist eine tragende Stütze in der A-Jugend des Buxtehuder SV und sammelt wie viele andere Spielerinnen der A-Jugend auch bereits Erfahrung in der zweiten Mannschaft des BSV.

Bevor sie 2014 von ihrem Heimatverein MTV Barmstedt nach Buxtehude wechselte, spielte sie schon mit einigen heutigen Mitspielerinnen zusammen. Mit der Hamburger Landesauswahl gewann sie im selben Jahr unter anderem mit Lea Rüther, Julia Herbst und Svea Geist den Länderpokal. Auch die heutige Bundesligaspielerin Emily Bölk gehörte damals zur Auswahl. Die gesamte Start-Sieben der Hamburger-Turnier-Mannschaft spielt inzwischen in Buxtehude. „Durch die gemeinsame Zeit in der Hamburg-Auswahl war es viel leichter in die Buxtehuder Mannschaft zu kommen. Der Erfolg den wir da hatten, ließ uns richtig zusammenwachsen“, sagte Pauschert.

Bis zur aktuellen Saison wohnte sie immer noch in Barmstedt, pendelte immer gemeinsam mit Mitspielerin Svea Geist, die ebenfalls 2014 an die Este kam, zwischen Buxtehude und Zuhause. „In Hamburg haben wir dann noch Kathi (Filter) und Lea (Rüther) eingesammelt, manchmal noch Julia (Herbst), das war eine wirklich große Gruppe“, lacht Pauschert. Nach dem Abitur im vergangenen Sommer ist sie wie, alle anderen „Hamburger“, nach Buxtehude gezogen und wohnt mit Lea Rüther zusammen in einer Wohngemeinschaft.


Durch den Umzug musste sie leider ihre Tätigkeit als Trainerin der Barmstedter E-Jugend beenden, die sie seit 2 Jahren betreut. Ein paar Jahre zuvor ist sie ihrer kleinen Schwester zu Liebe bei den Minis eingestiegen. „Sie wollte damals nicht alleine zum Training, also bin ich mit. Wenn ich schon Mal da war, konnte ich auch beim Training helfen. Irgendwann wurde ich dann gefragt, ob ich nicht auch eine Mannschaft übernehmen will“, erzählt die Trainerin. Da sie noch keine 18 war, hat sie sich den Job an der Seitenlinie mit ihrer Mutter geteilt. Wenn sie am Wochenende selber gespielt hat, stand ihre Mutter dann alleine an der Seitenlinie. „Das war schon sehr stressig. Abi, eigenes Training, Training geben“, muss sie zugeben. Trotzdem hat sie die Zeit gefunden, Anfang des Jahres bereits die B-Lizenz als Trainerin zu erwerben – mit 18 Jahren außergewöhnlich früh.

Nach dem Abitur 2016 absolviert Tarja ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Hamburger Handballverband, ein weiterer Faktor für ihren Umzug nach Buxtehude. „Das passt einfach. Von Barmstedt nach Hamburg, dann nach Buxtehude und wieder nach Barmstedt hätte einfach keinen Sinn gemacht“, sagt sie selbst. Im Haus des Sports erledigt sie diverse Bürotätigkeiten, nachmittags gibt sie aber auch Training für Talentgruppen an Grundschulen. Ab Herbst plant Tarja ein Studium entweder in Gesundheitsmanagement oder BWL. Damit sie in Buxtehude bleiben kann, kommen dafür Hamburg, Bremen oder Lüneburg in Frage.

Doch vor all dem stehen erst einmal sportlichen Entscheidungen an. Am Sonntag um 16.30 Uhr will Pauschert mit ihrem Team gegen Mainz in der Halle Nord den Einzug ins Final Four sichern. Es wäre das fünfte Mal in Folge, dass eine Buxtehuder A-Jugend unter den besten vier Mannschaften steht. Doch Pauschert weiß, dass Mainz noch nicht geschlagen ist. „Wir müssen wieder versuchen zu verhindern, dass Paulina Golla und Alicia Soffel nicht ins Rollen kommen“, sagt die Buxtehuderin. Im Hinspiel erzielten die beiden zweitligaerfahrenen Spielerinnen 15 der 21 Mainzer Tore. „Von einer guten Abwehr- und Torwartleistung wird auch unser Tempospiel profitieren“, gibt die Regisseurin die Marschroute für das Rückspiel aus.