Das erste „Endspiel“ der Saison

Auch wenn sie keine Punkte aus Leipzig mitnehmen konnten, so haben die Handballerinnen des Buxtehuder SV trotz der 33:35-Niederlage beim HC Leipzig zumindest weiteres Selbstvertrauen getankt. Dieses wollen Randy Bülau und Co. mitnehmen in das erste „Endspiel“ der Saison: am kommenden Sonntag, 26. Januar empfängt der Buxtehuder SV im Viertelfinale des DHB-Pokals den Liga-Konkurrenten SG BBM Bietigheim. Mit einem Sieg könnte sich der BSV zum fünften Mal in Folge für das Final Four um den DHB-Pokal qualifizieren! Anwurf in der Halle Nord ist um 15 Uhr.

Vieles beim Spiel in Leipzig stimmte BSV-Trainer Dirk Leun trotz der Niederlage optimistisch. Insbesondere die Offensive hat in den letzten drei Spielen immer mehr an Sicherheit gewonnen, sodass sogar der Ausfall der zuletzt starken Jana Stapelfeldt von den Mitspielerinnen im Rückraum kompensiert wurde. Angeführt von einer starken Randy Bülau kommen Josephine Techert, Friederike Gubernatis und auch Jana Lembke immer besser in Form, alle erzielten in Leipzig vier oder mehr Tore. Mit der Rückkehr von Marcella Deen hat Leun eine weitere Alternative am Kreis. Die Holländerin kommt immer besser in Form, erzielte in Leipzig fünf Treffer. Und auch die Formkurve der Schwedin Ulrika Agren (6 Tore in Leipzig) zeigt wieder nach oben.

Mit der SG BBM Bietigheim kommt allerdings ein Gegner in die Halle Nord, der sich ebenfalls im Aufwind befindet. Die mutige Entscheidung, Ex-Bundestrainer Dago Leukefeld durch den erstliga-unerfahrenen Dänen Bo Andersen (39) zu ersetzen, scheint sich fürs erste auszuzahlen: bei seiner Premiere gegen die Trierer Miezen erzielte Bietigheim einen souveränen 33:27-Erfolg. Und so wie die Enztälerinnen in der ersten Hälfte auftrumpften (19:10), schien es, als hätte der Däne seiner Mannschaft nicht erst seit drei Tagen, sondern drei Wochen lang die dänische Spielphilosophie eingeimpft.

Mit der ehemaligen Nationalspielerin Ania Rösler, der Kroatin Zana Covic, der Rumänin Annamaria Ilyes und der erst 20-jährigen Julia Behnke verfügt Bietigheim über einen starken Rückraum, der allein schon mehr als die Hälfte aller SG-Tore erzielt hat. Trainer Andersen will außerdem das Tempospiel forcieren, sodass auf die verbesserungsfähige BSV-Defensive eine Menge Arbeit zukommen wird.

Fraglich bleibt auch am Sonntag der Einsatz von Rückraumspielerin Jana Stapelfeldt, die an einer Zerrung aus dem letzten Meisterschaftsspiel in Koblenz laboriert. „Das wird sich quasi erst mit dem Anpfiff entscheiden“, so die verhaltene Prognose von Dirk Leun. Definitiv nicht dabei sein werden Sanne Hoekstra, die im DHB-Pokal nicht spielberechtigt ist, sowie die verletzten Lone Fischer, Sina Ritter, Melissa Luschnat, Stefanie de Beer und die schwangere Isabell Klein.

Tickets:

Trotz des „finalen Charakters“ des Spiels und der Chance auf den erneuten Einzug in die Pokal-Endrunde ist der Karten-Vorverkauf eher verhalten angelaufen. So wird es auch an der Tageskasse (ab 14 Uhr geöffnet) noch Karten in allen Kategorien geben, ebenso im BSV-Shop. BSV-Manager Peter Prior: „Wir hoffen natürlich, dass noch viele spontan zum Spiel kommen. Das Final Four ist für den Verein, die Mannschaft und die Fans etwas Großartiges. Und gerade in diesen Alles-oder-Nichts-Spielen kann der Heimvorteil der entscheidende Faktor sein.“

Splitter:

Ein Großteil der Mannschaft ist im Zuge der Gemeinschaftsaktion mit dem VT Aurubis Hamburg am Samstag Abend ab 18 Uhr in der CU Arena, um die Kupfergirls im Bundesliga-Spiel gegen den Köpenicker SC Berlin zu unterstützen.

Steffi de Beer und Svenja Louwers (Torhüterin des BSV-Juniorenteams) sind am Freitag als Repräsentanten des BSV-Partners Elbe Obst auf der Grünen Woche in Berlin im Einsatz.

Die weiteren Viertelfinal-Partien

 as Viertelfinale bringt allen Handball-Fans zwei weitere heiße Pokal-Duelle: Thüringer HC gegen Bayer Leverkusen und FA Göppingen gegen HC Leipzig. Auch wenn Leverkusen vor zwei Wochen in der Salza-Halle eine deutliche Niederlage (24:33) hinnehmen musste, hat die Mannschaft von Heike Ahlgrimm auch schon bewiesen, dass sie in Thüringen gewinnen kann (30:27 im Meisterschafts-Halbfinale von 2013). Und erinnern wir uns an die Saison 2011/12: Damals unterlag der Buxtehuder SV in der Meisterschaft in Bad Langensalza mit 24:32, um nur eine Woche später an gleicher Stelle mit 37:28 zu gewinnen und den THC aus dem Wettbewerb zu schmeißen.

Das Pokal-Duell zwischen Göppingen und Leipzig ist unlängst zum Klassiker geworden. Von 2009-2012 kam es stets zu dieser Begegnung, in dieser Saison also zum fünften Mal in sechs Jahren. Die FrischAuf-Frauen gingen zwar nur 2009 als Sieger vom Platz, die letzten Aufeinandertreffen der beiden in der EWS-Arena aber waren stets knappe Angelegenheiten mit dem besseren Ende für die Sachsen.

Das vermeintlich leichteste Los hat die HSG Blomberg-Lippe im Spiel gegen den Achten der 2. Handball-Bundesliga, die SG 09 Kirchhof.

Das Viertelfinale des DHB-Pokals:

Sa., 25.01.      16.00 Uhr        HSG Blomberg-Lippe – SG 09 Kirchhof
Sa., 25.01.      18.00 Uhr        Thüringer HC – Bayer 04 Leverkusen
So., 26.01.      15.00 Uhr        Buxtehuder SV – SG BBM Bietigheim
Mo., 27.01.      19.00 Uhr        FA Göppingen – HC Leipzig