Länderpokal 2017 mit dem Jahrgang männlich 2001

Um es vorwegzunehmen, haben wir mit der Platzierung des vorletzten Platzes ein sehr enttäuschendes Ergebnis abgeliefert.

Bereits beim Talents-Day, der ersten Sichtungsveranstaltung vom Hamburger Handball-Verband, zeichnete sich ab, dass der positive Trend der vergangenen Jahre eine große gemeinsame Aufgabe für Spieler und Trainer werden wird.

Nachdem ein eingespieltes Trainerteam für diese Aufgabe gewonnen werden konnte, war es Hauptaufgabe, das Team auf Bundesebene konkurrenzfähig zu machen. Auf den Vorbereitungsturnieren und der ersten DHB-Sichtung in Kienbaum gelang es gemeinsam, das Team an die gewünschten Herausforderungen näher heranzuführen.

Die dort gezeigten Leistungen waren jedoch von Spiel zu Spiel außergewöhnlich schwankend, was man sonst eher von unterschiedlichen Spieltagen kennt.

Da Landestrainer Adrian Wagner aus seiner Erfahrung weiß, dass der Länderpokal, und eine damit verbundene Sichtung für die Jugend-Nationalmannschaft, die Spieler in eine zusätzliche persönliche Drucksituation versetzen kann, hat er für diesen Jahrgang den Auswahltrainern, Timo Lehberger und Marcus Kröning, einen Sportpsychologen an die Seite gestellt. Dieser hatte die primäre Aufgabe die Aspekte der Drucksituation und Eigenmotivation bei den Spielern näher zu beleuchten. Somit wurde bereits im Vorfeld viel in das Team investiert.

Am Sonntagabend ist das Team im Hotel angekommen, wo nach dem gemeinsamen Abendessen noch eine Videoanalyse stattgefunden hat. Den Abschluss bildete ein einschwörendes Gespräch mit dem Sportpsychologen.

Die Gruppenphase erwies sich mit starken Berlinern und dem HV Mittelrhein als echte Herausforderung. Hinzu kamen der HV Baden, sowie der HV Bremen, wobei sich so mancher Verband gerade gegen Baden in der Vorbereitung die Zähne ausbiss. Das Ziel in dieser Gruppen waren mindestens 2 Punkte und bei gutem Verlauf sogar der ein oder andere Punkt extra.

Gegen den haushohen Turnierfavoriten Handball-Verband Berlin gelang den Hamburgern ein sensationell gutes Spiel. Eine aggressive Deckung und ein Angriffsspiel, welches die von Bob Hanning trainierte Mannschaft ein ums andere Mal in Schwierigkeiten brachte, sorgte für ein gutes Ergebnis. Mit 20:27 waren alle Ziele erfüllt, der 7 Tore Unterschied fiel fast ein wenig hoch aus. Ein spielerisch guter Turnierauftakt und eine knappere Niederlage als gedacht. Im zweiten Spiel gegen den HV Bremen sollten eigentlich die erhofften Punkte her. Das Spiel wurde von allen Seiten viel zu locker angegangen. Zwar konnte Hamburg mit 4:1 in Führung gehen, aber Bremen konnte bereits zum 6:6 ausgleichen und kurze Zeit später sogar selbst mit 3-4 Toren in Führung gehen. Die Hamburger lieferten sich zu viele technische Fehler und strahlten zu wenig Torgefahr aus, um das Spiel nochmal kippen zu lassen. Auch die Grundtugenden in der Abwehr blieben auf der Strecke, so dass eine enttäuschende 25:28-Niederlage am Ende auf der Anzeigetafel stand.

Das gesamte Trainerteam analysierte den ersten Tag und besprach bis spät in die Nacht das nächste Vorgehen. Gegen den nächsten Favoriten HV Mittelrhein spielte das Hamburger Team erstaunlich gut mit und konnte sogar zur Halbzeit eine 5-Tore-Führung verzeichnen. Leider konnte die Leistung in der zweiten Halbzeit nicht wiederholt werden und das Team scheiterte vielleicht auch an der eigenen Courage, hier wirklich eine Überraschung zu landen. Unglücklich mit 2 Toren ging dieses Duell an den Mittelrhein. Im zweiten Spiel gegen Baden wurde wieder ein völlig anderes Gesicht der Mannschaft gezeigt. Sang und klanglos ging man mit 14:29 Toren unter, weil man es überwiegend nicht schaffte den Ball am durchaus guten vorgezogenen Abwehrspieler der Badener vorbeizuspielen. Mit 0:8 Punkten war man tatsächlich Gruppenletzter und musste am nächsten Tag gegen den Handball-Verband Saar antreten, gegen den man bereits vor einigen Wochen in Emmerthal das Nachsehen hatte.

Vieles konnte vom Team leider nicht umgesetzt werden, so dass es auch hier eine deutliche 23:30-Niederlage gab. Im letzten Spiel des Turnieres ging es gegen den Handball-Verband Thüringen. Hier konnte das Team endlich einen Sieg einfahren und die Thüringer mit 32:18 Toren bezwingen.
Das Endergebnis ist sowohl für die Spieler als auch für das Trainerteam natürlich enttäuschend. Bereits im Turnierverlauf hatte das Team vieles probiert, auf Mechanismen zurückgegriffen, die das Team im normalen Punktspielbetrieb auch wieder zurück in die Spur brachte. Der Länderpokal ist bei den Spielern aber eine andere und deutlich größere sportliche und psychische Belastung als der normale Spielbetrieb, das sollte man als sogenannter kleiner Stadtstaat manchmal nicht vergessen. Dennoch ist die Enttäuschung berechtigt, da die Tage in Berlin und das Messen mit den besten Jugendspielern dieses Jahrgangs gezeigt haben, dass ein besseres Abschneiden durchaus möglich gewesen wäre. Länderpokalsieger wurde erwartungsgemäß der Handball Verband Berlin, unser weiterer Gruppengegner Mittelrhein wurde 6. in der Endabrechnung.

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