Martin Schwalb: „Es wird gerne übersehen, dass wir einen großen Umbruch durchmachen“

Martin SchwalbMartin Schwalb (50) hat ein aufregendes Jahr hinter sich. Höhepunkt war zweifellos der Gewinn der Königsklasse 2013 in Köln. Doch auch Rückschläge musste der HSV-Coach hinnehmen – und eine Menge Turbulenzen im und rund um den Verein durchmachen. In einem ausgiebigen, sehr offenen Interview mit dem Hamburger Journalisten Frank Schneller, gleichzeitig Mitarbeiter des HHV, zur Jahreswende blickt er zurück – und voraus – auf alle dringenden Themen.

Martin Schwalb, zuletzt gab es eine „Klatsche“ für den HSV in Kiel – kein schöner Jahresausklang. Dabei gab es 2013 den größten Erfolg in der Klubgeschichte. Er ist sieben Monate alt. Zehren Sie trotz einer unruhigen, unrunden zweiten Jahreshälfte 2013 noch vom Champions League-Triumph in Köln?

Unser Geschäft ist ja viel zu schnelllebig, als dass man so was lange genießen könnte. Aber natürlich nimmt uns das niemand mehr. Damit meine ich vor allem den Stolz darauf, die Qualität zu besitzen, so einen Titel zu holen – dafür kommen ja nicht so viele Mannschaften in Frage. Wir haben nachgewiesen, dass wir das können.

War der Gewinn der Königsklasse eine Momentaufnahme oder ein echter Meilenstein?

Es war definitiv ein Meilenstein für den Verein, weil wir in der Champion League-Saison 2012/2013 und beim Final Four in Köln einen großen Entwicklungsschritt gemacht haben, nachdem wir ja in der Vergangenheit auch schon ein paar Mal in Reichweite waren, aber für den Titel doch noch Kleinigkeiten fehlten.

War der Champions League-Triumph auch Ihr wichtigster Titel?

Die erste Deutsche Meisterschaft mit Hamburg war ähnlich wichtig, doch das war das Ergebnis einer ganzen Saison. Die Champions League-Entscheidung fiel innerhalb zweier Spiele an einem Wochenende – das war schon noch mal emotionaler, ein prägendes Erlebnis.

Sie persönlich wirkten selten so fokussiert und gut vorbereitet, so unaufgeregt wie an diesem Wochenende in Köln. Entsprechend kam auch Ihr Team rüber. Als Außenstehender hatte man das Gefühl: Die wissen genau, was sie können, was sie wollen – und wie sie es erreichen.

Das ist richtig beobachtet. Uns Trainern wird ja leider oft aufgrund des Terminkalenders die Chance geraubt, wichtige Spiele taktisch richtig vorzubereiten. Der Handball tut sich generell keinen Gefallen mit der hohen Spielfrequenz. Die Folge sind müde, verletzungsanfälligere Spieler – und Spiele, die primär vom Kampf leben, aber unterhalb des taktisch und spielerisch höchstmöglichen Niveaus stattfinden. An diesem Wochenende aber waren wir bestmöglich vorbereitet. Alle meine Spieler waren physisch, mental und taktisch auf den Punkt fit. Und gesund – ein Umstand, den wir letzte Saison ja selten vorfanden, weswegen wir auch einige Probleme in der Bundesliga hatten. Aber vor dem Final Four wusste ich: Wir haben einen Plan, sind top vorbereitet und selbstbewusst genug, uns richtig gut zu präsentieren. Der Sieg gegen Kiel war also kein Zufall, gegen Barcelona entschieden Nuancen – aber wir alle spürten schon vorher, dass zwei solche Ergebnisse möglich sind, obwohl das Abschlusstraining übrigens voll daneben ging. Im Abschlussspiel lag das B-Team gegen das A-Team 9:1 oder so vorn. Es war grotesk. Da hab ich’s vorzeitig abgebrochen – der Spruch von der schlechten Generalprobe ist ja bekannt … Insgeheim wusste ich zudem, dass wir gewappnet sind. Derart vorbereitet ein solches Highlight anzugehen, macht dann auch einem Trainer besonders Spaß.

Mancher Betrachter nahm an, nach dem Sieg gegen Kiel im Halbfinale sei der HSV schon über seinen emotionalen Höhepunkt hinaus …

Das Gegenteil war der Fall. Danach gab es keinen einzigen Spieler, der das jetzt hätte auskosten wollen oder auch nur eine Sekunde locker ließ. Die Konzentration und Anspannung blieb extrem hoch. Alle wollten mehr. Das war in der Kabine unmittelbar nach dem Spiel zu spüren und später im Hotel – überall. Bei jedem.

Nach dem Titelgewinn wuchsen Hamburg Ansprüche und Erwartungshaltung. Zwar gingen zwei entscheidende Leistungsträger, viele neue Spieler aber wurden geholt – die Rede war vom „stärksten Kader, den der HSV je hatte“. Dass unter den Neuen viele Rekonvaleszenten, Perspektivspieler und ein Last-Minute-Transfer waren, wurde gerne übersehen. Zudem kamen längst nicht alle Neuzugänge von Spitzenklubs. Sind Sie mit der Transferpolitik für diese Saison angesichts der Zielformulierungen wirklich zufrieden? Der Kader wirkt unausgewogen und zu groß …

Ich bin sehr einverstanden mit unseren Personalentscheidungen. Wir sind perspektivisch vorgegangen, haben auch die Verletzungsprobleme der Vergangenheit mit einbezogen und uns entsprechend aufgestellt.

Inzwischen gibt es ja Hinweise darauf, dass der Kader verschlankt wird. Aber war es nicht blauäugig, die Rechtsrückraumposition so lange nur einfach zu besetzen? Dass Oscar Carlén mit seinen Knieproblemen nicht mehr zurückkommt, zeichnete sich doch längst ab. So wurde ein Schnellschuss nötig, weil auch Neuzugang Adrian Pfahl nicht fit war. Und es bis heute nicht ist.

Das ist Ansichtssache. Hand aufs Herz: Auf einen solchen Spieler wie Oscar wartet man so lange es irgendwie geht – ja, auch länger als bei anderen Spielern. Wir haben wirklich gehofft, er packt es noch mal. Dass es anders kam, ist unendlich schade. Vor allem für ihn. Dennoch stehe ich zu unserer Transferpolitik. Zwar geht im Sommer in Domagoj Duvnjak unser absoluter Vorbild-Profi (nach Kiel; d. Red.) – er ist ein Ausnahmespieler- und Typ, eins zu eins nicht zu ersetzen, das schmerzt schon sehr –, aber wir haben bestmögliche Vorkehrungen getroffen und werden auf Sicht einen derartigen Umbruch wie den vor dieser Saison nicht mehr haben. Joan Canellas beispielsweise ist dann schon ein Jahr hier und hat sich akklimatisiert. Sein vorzeitiger Wechsel ist dem Umstand geschuldet, dass in Madrid die Lichter ausgingen. Sollten wir ihm sagen: „Lass Dich mal ein Jahr lang irgendwo parken bis zu deinem Vertragsbeginn bei uns“? Nein, das wäre nicht sinnvoll gewesen.

Aber durch die nach außen dargestellte, neue Selbstverständnis im Stile von „Mia san Mia“ war die Chance auf ein Übergangsjahr vertan. Zudem gab es die – mit Verlaub – Posse um und den Image-Schaden mit Frank Rost als Geschäftsführer, der sicher gute Ansätze hatte, mit seinen plakativen Parolen und seinem Auftreten aber viel Unruhe stiftete. Dann ging der Start in die neue Saison daneben. Und die Diskussionen begannen, der Champions League-Bonus und die Chance, einen echten Schnitt zu machen und so auch zu kommunizieren, war schnell verspielt …

Wir sind nun mal der einzige Verein bundesweit mit überregionaler Strahlkraft. Das liegt am Medienstandort Hamburg – und auch an den drei Buchstaben H-S-V. Vieles, was bei uns passiert, wird daher über Gebühr hochgespielt. Es war zugegeben nicht leicht, die richtige Kommunikationsstrategie zu finden, denn: Wir müssen uns in Hamburg jeden einzelnen Tag erfolgreich darstellen, hohe Ansprüche und Ziele formulieren – und entsprechend verkörpern. Wir müssen gute Zuschauerzahlen erzielen und uns am Standort behaupten. Der Druck ist immer da. Insofern können wir uns Übergangsjahre im Tabellen-Niemandsland gar nicht leisten. Ich habe allergrößten Respekt vor der Konkurrenz, würde von daher nie sagen, wir müssen dies und das, aber: Wir wollen um alle Titel mitspielen. So habe ich es vor der Saison formuliert. Das ist auch authentisch. Soll ich sagen, wir wollen wieder Fünfter werden? Es ist aber schon so, dass gerne übersehen wird, dass wir einen immensen Umbruch vollzogen haben, viele neue Spieler integrieren müssen – und noch dazu darauf warten mussten, dass alle fit werden.

Erklären Sie damit auch die Leistungsschwankungen?

Moment mal, was mir zu kurz kommt in der öffentlichen Wahrnehmung: Vor der Auftaktniederlage beim Bergischen HC haben wir die Champions League-Qualifikation gegen die Füchse Berlin geschafft – das war aus meiner Sicht die sportlich zweitgrößte Leistung, die wir 2013 vollbracht haben – denn der Druck, als amtierender Champion nur Zaungast zu sein, war riesig. Man hätte uns die ganze Saison lang damit aufgezogen. Dass wir uns trotzdem durchgesetzt haben, gegen so eine Top-Mannschaft, mitten in der Saisonvorbereitung und trotz acht neuer Spieler, war eine Riesensache. Der punktemäßig misslungene Saisonstart war dennoch nicht unlogisch.

Der vermeintliche Fehlstart ist nachvollziehbar, okay. Wie aber erklärt sich die zu geringe Kontinuität im weiteren Verlauf der Vorrunde? Nicht einkalkulierte Punktverluste in der Liga und nach der Niederlage in Kiel quasi schon abgeschlagen im Meisterschaftsrennen, das Scheitern im Pokal – nur noch in der Champions League ist wieder alles drin.

Du musst es schaffen, als Mannschaft auf jedes Spiel voll fokussiert zu sein. Das haben wir, abgesehen von beeinträchtigenden Verletzungsproblemen, noch nicht immer geschafft. Soweit ist der Reifeprozess dieses Teams noch nicht. Ausreißer nach oben wie das Löwen-Spiel im Dezember sind genauso wenig Maßstab wie das remis in Lemgo oder die Deutlichkeit der Niederlage in Kiel. Das 38:25 gegen die Rhein neckar-Löwen war halt ein Sahnetag von uns – ich habe mich davon nicht blenden lassen. Die derzeitige Wahrheit liegt irgendwo zwischen Lemgo und Löwen. Die wollen wir sukzessive nach oben korrigieren. Diese Entwicklung durchzumachen und eben nicht alles vorher berechnen zu können, ist doch letztlich auch das Schöne am Sport. Inzwischen sind in der Bundesliga auch die Mannschaften sechs bis zehn richtig stark besetzt – da kann man keine mehr so im Vorbeigehen abfertigen. Gegen diese Teams entscheidet sich vermutlich auch die Meisterschaft, die Ergebnisse der Top-Five dürften sich nämlich ausbalancieren. Überraschungen wie sie uns widerfuhren beim Bergischen HC und gegen Lemgo erleben die anderen Spitzenmannschaften auch: Den Löwen, den Füchsen, selbst Kiel und Flensburg.

Der HSV hat nach dem „Missverständnis Frank Rost“ erneut Schlagzeilen fabriziert: Der ehemalige Vereinsboss Andreas Rudolph – für Insider auch während seiner Präsidenten-Pause uneingeschränkter „Macher“ – kehrte wieder zurück und löste seinen amtsmüden Bruder Matthias ab. Damit einher geht die öffentliche Wahrnehmung, der HSV werde zu jovial, zu emotional und zu bauchgesteuert geführt. Und die Frage, ob er zu abhängig ist von einem Mäzen.

Andreas Rudolph ist für den Verein vor allem auch als Persönlichkeit wichtig. Diese Willkür-und Abhängigkeits-Diskussion um uns ist Quatsch. Wir arbeiten kontinuierlicher als alle anderen Klubs. Hens, Jansen, Bitter, Lindberg, Schröder, Lackovic, Flohr, ich … – wir sind alle schon ewig in Hamburg. Die Spieler haben bei uns eine Heimat. Die Gille-Brüder kamen einst als Franzosen und gingen als Hamburger. Ja, wir haben eine hohe Streitkultur bei uns. Ja, Andreas Rudolph hat seine eigene Art. Wir aber sind uns viel häufiger einig als wir Kompromisse schließen müssen. Und man sollte doch dankbar sein, dass jemand wie er sich derart für unseren Sport engagiert und sich von seinem Geld nicht irgendwelche teuren Bilder in den Keller hängt. Die Diskussionen um Leute wie ihn oder Dietmar Hopp sind hierzulande ohnehin reflexartig, ich möchte sagen: oft scheinheilig – so was gäbe es in Amerika um Mark Cuban von den Dallas Mavericks nicht.

Das ist natürlich auch eine Systemfrage: Wie funktioniert (Profi-)Sport in der jeweiligen Gesellschaft?

Schwalb: Klar. Generell aber wird der Sport in Deutschland zu stiefmütterlich behandelt, in den Spitzensport zu wenig investiert – an ihn aber stets hohe Ansprüche gestellt. Da fragt man sich schon manchmal: Wie weltfremd sind wir in Deutschland eigentlich? Hier herrscht eine arg schiefe Wahrnehmung von der sozialen Verantwortung und der gesellschaftlichen Vorbildfunktion, die der Sport hat. Dafür gibt es viel zu wenig Unterstützung von „oben“. Wir sind doch nicht nur Entertainer, sondern animieren letztlich die Jugend dazu, mehr Sport zu treiben, Sport cool zu finden, sich zu bewegen. Das sage ich jetzt auch als Familienvater.

Sie sind der erste und bislang einzige gebürtige deutsche Trainer, der die Champions League gewonnen hat (Noka Serdarusic, der den Titel 2007 mit dem THW Kiel gewann, hat seit 1998 einen deutschen Pass; d. Red.). Da ist die Diskussion um Sie als Bundestrainer in spe naheliegend …

Auf dieses Thema hab ich gar keinen Bock. Ich gehöre nicht zu denen, die sich in Position bringen, für den Fall, dass was passiert …

… sprich: die DHB-Auswahl mit Martin Heuberger die WM-Qualifikationsspiele im kommenden Juni in den Sand setzt.

Wer sagt denn, dass das so kommt? Man muss Heuberger doch jetzt mal mit dem nötigen Selbstvertrauen an diese Aufgabe herangehen lassen und nicht noch künstlich Druck aufbauen. Das Amt des Bundestrainers ist ein viel zu hohes und viel zu wichtig, als dass man sich darum bewirbt. Das macht man nicht.

Sie sagen aber selbst von sich, Sie seien ein „Kind der Nationalmannschaft“ …

… womit ich meine Wertschätzung für sie zum Ausdruck bringe. Nicht irgendwelche Ambitionen. Sie ist das mit Abstand wichtigste Team für den Handball hierzulande. Ihren Interessen müssen sich alle unterordnen.

Dann würden Sie beispielsweise Ihrem Torhüter Jogi Bitter nahelegen, in die Nationalmannschaft zurückzukehren für die Ausscheidungsspiele?

Das ist doch allein Martin Heubergers und Jogi Bitters Entscheidung. Wenn der Bundestrainer ihn zurückholen will, weiß er sicher, wie er Jogi erreicht. Dann greift er zum Handy. Oder umgekehrt. Mir steht es nicht zu, das zu kommentieren. Wäre ich Nationaltrainer, würde ich mir verbitten, dass darüber Dritte befinden wollen.

Aber Sie würden Bitter nicht sagen: „Bleib mal lieber hier und trainiere mit uns“?

Nein.

Dennoch ist ihr Hinweis auf die Hoheit der Nationalmannschaft eher Theorie als Praxis. Die ewig junge Diskussion darum ist ja mit der Amtsübernahme des neuen DHB-Präsidiums nicht einfach beendet. Die Kritik, die Liga würde nicht ausreichend Unterstützung bieten und Vereine würden teilweise sogar davon abraten, zur Nationalmannschaft zu fahren, ist noch nicht verjährt. Dazu die andauernden Quoten-Forderungen…

In diese sportpolitischen Belange will ich mich gar nicht einmischen. Wir haben hierzulande eine sehr gute Nachwuchsarbeit. Entscheidend ist die Anschlussförderung. Sehr wichtig aber ist auch, dass die Nationalspieler Selbstbewusstsein haben. Die DHB-Auswahl funktioniert nur mit genug Selbstvertrauen. Das muss man ihr geben. Die andauernden Diskussionen, dass es in fünf bis zehn Jahren hoffentlich bessere Nationalspieler gibt als aktuell, sind sicher nicht förderlich. Und was die vermeintlichen Gewissenskonflikte angeht: Wir reden hierbei über plus-minus 20 Spieler, die das betrifft. Nämlich die aus den Topvereinen, die auch in der Champions League oder Europapokal ran müssen.

Sind das aber nicht die entscheidenden?

Ja, aber dass deren Vereine auf Konfrontationskurs zur Nationalmannschaft sind oder sein sollen, kann nicht mein Thema sein. Ich kann nur für den HSV sprechen – wir kooperieren seit jeher. Ich mag mich an diesen Untergangsszenarien generell nicht beteiligen. Der Handball hat immer noch so viel Strahlkraft hierzulande, dass man nicht gleich durchdrehen muss, wenn man mal ein, zwei große Turniere versäumt. Mir fehlt viel mehr das Vertrauen in die eigene Stärke. Der deutsche Handball hat so viel Potenzial.

Gilt das eigentlich auch für die Trainerszene? In der Liga sind Sie aktuell der einzige Deutsche, der ein Topteam trainiert.

Das ist ein deutsches Handball-Phänomen, das Sie da jetzt ansprechen. Ich habe höchsten Respekt vor meinen ausländischen Kollegen und will keineswegs eine Debatte um sie anzetteln. Aber: Ich würde mir wünschen, dass einheimische Trainer mal ihre Chance kriegen, bei einem Top-Verein zu arbeiten. Mich würde es freuen, wenn man denen mehr Vertrauen schenkt. Wir haben viele gute deutsche Trainer – die hätten es mal verdient, dass man ihnen etwas zutraut. Siehe Melsungen, siehe Wetzlar … Im Zweifelsfall kennen die deutschen Kollegen sich bei der Talentsuche hierzulande auch besser aus und achten stärker auf einheimische Jungs, was wiederum der deutschen Nationalmannschaft zugute käme. Der Trainer aus Skandinavien bringt halt einen jungen Landsmann als zweiten Linksaußen mit. Das Talent aus der vierten Liga kennt er schließlich nicht. Wie auch? Ist kein Vorwurf. Nicht an die ausländischen Kollegen! Und schon gar keine Deutschtümelei. Aber als Denkanstoß für die Vereine zu verstehen. Ein Blick in die jüngere Historie verrät: Ich bin der einzige Einheimische, der die Chance in den letzten Jahren erhielt, einen Topklub zu trainieren. Dafür bin ich dem HSV ewig dankbar. Aber das sollte kein exklusiver Zustand bleiben.

Interview: Frank Schneller