Nachberichte vom Final Four der Frauen in Leipzig

Sonntag, 27. April: A-Jugend Spiel um Platz 3
Final4: A-Jugend sorgt für versöhnlichen Abschluss

Die A-Jugend des Buxtehuder SV hat am Sonntagvormittag das Spiel um Platz drei mit 33:24 (14:12) gegen den THC Erfurt-Bad Langensalza gewonnen und damit für einen versöhnlichen Abschluss des Final-Four-Wochenendes in Leipzig gesorgt. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit setzte sich die Mannschaft von Dirk Leun im zweiten Durchgang Schritt für Schritt ab und krönte eine Saison mit einer fantastischen Leistung und der Bronzemedaille bei der Deutschen Jugend-Meisterschaft 2014.

Dabei sah es bis Mitte der ersten Halbzeit nicht nach einem BSV-Erfolg aus. Nach der 1:0-Führung durch Emily Bölk gelang es der Leun-Sieben einfach nicht mehr, den Ball im THC-Tor unterzubringen. Stattdessen trafen die THC-Spielerinnen, sodass Thüringen über 4:2 (6.) auf 9:6 (16.) davonziehen konnte. Davon unbeeindruckt spielte die junge BSV-Mannschaft mit einer erstaunlichen Routine weiter und ließ sich auch nicht durch eine doppelte Zeitstrafe nicht aus der Ruhe bringen. Zwischen der 24. und 29. Spielminute trafen Paula Prior, Emily Bölk und Natalie Axmann jeweils zweimal und brachten ihr Team kurz vor der Halbzeit-Pause sogar mit drei Toren Front (14:11). In die Kabinen ging es schließlich beim Stand von 15:12.

In der zweiten Hälfte machte sich bei den Erfurterinnen das hart umkämpfte Halbfinale des Vortags bemerkbar, die Kräfte schwanden zunehmend. Demgegenüber konnte der Buxtehuder SV nachlegen, stabilisierte sich in der offensiven 3:2:1-Deckung und setzte die so erzielten Ballgewinne in schnelle Kontertore um. Konsequenterweise vergrößerte der BSV den Abstand immer weiter, über 20:15 (37.) und 23:16 (41.) zogen Emily Bölk & Co. bis zum Abpfiff auf 33:24 davon. Überglücklich und voller Stolz auf die gezeigte Leistung lagen sich die Spielerinnen in den Armen und feierten zurecht einen gelungenen Saisonabschluss. Natalie Axmann wurde nach der Partie zur BSV-Spielerin des Spiels gekürt..

BSV-Trainer Dirk Leun: „Das war ein wirklich toller Auftritt und der krönende Abschluss einer erfolgreichen Saison. Insbesondere in der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft richtig guten Handball gezeigt, darauf können wir stolz sein.“

BSV-Statistik:

Lukau, Schiwik; Bölk 7/1, Hartmann, Prior 6, R. Burandt, Wietzer 3, Axmann 7/2, Holecy 1, Michailidis, Herbst 3/1, Schwiecker 3, Schneider 3.

Samstag, 26. April: DHB-Pokal Halbfinale
DHB-Pokal: Buxtehude scheitert im Halbfinale an Leipzig

Der Traum vom ersten nationalen Titel ist geplatzt, auch im fünften Anlauf hat es nicht mit dem DHB-Pokalsieg geklappt. Vor einer starken Kulisse von 4.794 Zuschauern in der ARENA Leipzig unterlag der Buxtehuder SV am Samstagnachmittag im ersten Halbfinale des Final Four um den DHB-Pokal dem HC Leipzig mit 23:33 (11:17). „Der Sieg für Leipzig ist auch in der Höhe absolut verdient. Nach den kurzfristigen Ausfällen von Ulrika Agren und Josi Techert wurden uns heute die Grenzen aufgezeigt“, analysierte BSV-Trainer Dirk Leun nach der Partie. Susann Müller (7/2) und Anne Müller (6) waren die erfolgreichsten Torjägerinnen beim Turnierausrichter, bei Buxtehude traf Randy Bülau (8/6) am häufigsten.

Im Finale trifft der HC Leipzig auf die HSG Blomberg-Lippe, die sich in einem spannenden Spiel überraschend mit 27:26 gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen durchsetzen konnte.

Bevor überhaupt der Anpfiff erfolgte, mussten Dirk Leun und seine Mannschaft schon den ersten schweren Rückschlag hinnehmen. Kreisläuferin Ulrika Agren verletzte sich im Abschlusstraining am Freitagnachmittag bei einem Zusammenprall schwer an der Schulter, möglicherweise ist sogar die Saison für die schwedische Nationalspielerin beendet. Doch damit nicht genug, nach wenigen Minuten des heutigen Spiels musste auch Josephine Techert mit Kniebeschwerden ausgewechselt werden.

Da zugleich auch der HC Leipzig einen glänzenden Start in das Halbfinale fand, lag der BSV schnell mit 1:4 im Rückstand. An der Dominanz des Gastgebers konnten auch die zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Randy Bülau und Maxi Hayn nicht ändern. Leipzig drückte dem Spiel seinen Stempel auf, spielte aus einer stabilen Abwehr mit hohem Tempo nach vorne und variierte die spielerischen mit den kämpferischen Akzenten. Entsprechend zogen die Hausherrinnen mit fünf Treffern in Folge auf 9:3 (14.) davon.

Trainer Dirk Leun reagiert, nahm eine Auszeit, stellte seine Abwehr von der 6:0-Formation auf eine 3:2:1-Deckung um und beorderte seine Spielmacherin Randy Bülau an den Kreis. Diese Maßnahmen fruchteten zunächst, Buxtehude stabilisierte sich ein wenig und konnte die Partie bis zum 8:13 (20.) offen gestalten. Aber vor allem Karolina Kudlacz und Susann Müller bekam die BSV-Abwehr trotz unterschiedlicher Formationen nicht unter Kontrolle, Antje Lenz verhinderte mit ihren Paraden noch Schlimmeres und so wurden beim Stand von 17:11 die Seiten gewechselt.

Der zweite Durchgang begann gut für den Buxtehuder SV, Randy Bülau und Jana Stapelfeldt brachten ihren BSV wieder in Schlagdistanz (13:18, 34.). Doch wie schon im ersten Durchgang legten die konsequent spielenden Gastgeberinnen genau in diesen Momenten eine Schippe drauf und zogen vorentscheidend auf 23:14 (45.) weg. Da bei der Mannschaft von Trainer Dirk Leun jetzt auch zunehmend die Kräfte schwanden, war der Weg zum Leipziger Tor wie vernagelt. In den letzten fünfzehn Minuten rotierten beide Trainer, beim BSV kamen nun auch Melissa Luschnat, Isabell Kaiser und Leonie Limberg zum Einsatz. Am Ende gewann der HC Leipzig verdientermaßen mit 33:23 und steht im Finale um den DHB-Pokal 2014. Eine enttäuschte Randy Bülau dachte nach dem Spiel vor allem an die Fans: „Knapp 200 Fans sind nach Leipzig gekommen, um uns zu unterstützen, denen hätten wir gerne mehr zurückgegeben.“

Stimmen:

Dirk Leun: „Glückwunsch an den HC Leipzig, der Sieg ist auch in der Höhe absolut verdient. Wir haben mit den Verletzungen von Ulrika Agren und Josi Techert kurzfristig nochmal schwerwiegende Ausfälle hinnehmen müssen, die wir mit unserem eh schon dünnen Kader einfach nicht verkraften können. Ich hätte mir gewünscht, den Zuschauern ein spannenderes Spiel bieten zu können, aber das war unter diesen Umständen nicht möglich. Diese Niederlage sehe ich als Momentaufnahme in einer Saison des Umbruchs, daher ist sie nicht so schmerzhaft. Wir nehmen viele Aufgaben mit nach Hause. Wir wünschen dem HCL alles Gute fürs Finale und noch einmal Respekt für die gute Leistung.“

Randy Bülau: „Natürlich sind wir enttäuscht. Wir hatten uns für dieses Spiel viel vorgenommen, wollten alles geben. Knapp 200 Fans sind nach Leipzig gekommen, um uns zu unterstützen, denen hätten wir gerne mehr zurückgegeben. Man will es besser machen, aber heute ging einfach nicht mehr. Immer wenn wir mal rangekommen sind, hat uns Leipzig wieder in die Schranken gewiesen. Bei uns muss eben alles perfekt laufen, um gegen Leipzig bestehen zu können – und das war heute nicht so.“

Max Berthold: „Vielen Dank für die Glückwünsche. Wir wussten, dass Buxtehude eine kampfstarke Mannschaft ist und dass wir sie unbedingt auf Distanz halten müssen. Das ist uns sehr gut gelungen, unsere Abwehr hat nichts zugelassen. Jetzt gilt es ganz schnell Arme wieder runter zu kriegen und sich auf das morgige Finale vorzubereiten.“

Anne Müller: „Wir hatten uns für heute viel vorgenommen, gegen Buxtehude musst du gut in der Abwehr spielen. Wir haben in der letzten Zeit viel Abwehr trainiert und das hat sich heute ausgezahlt.“

Samstag, 26. April: A-Jugend DM-Halbfinale
Leverkusen zu stark für die BSV-Jugend

Erwartungsgemäß hat die weibliche A-Jugend des Buxtehuder SV das erste Halbfinale des Final Four um die Deutsche Meisterschaft gegen den großen Favoriten TSV Bayer 04 Leverkusen verloren und spielt am Sonntag um 11 Uhr im kleinen Finale um Platz 3. Mit dem Ergebnis von 24:29 (8:13) kann man beim BSV durchaus zufrieden sein, denn über weite Strecken zeigte das junge BSV-Team eine ordentliche Leistung. Der Gegner wird am Samstagabend im zweiten Halbfinale zwischen der HSG Badenstedt und dem THC Erfurt/Bad Langensalza ermittelt.

Beiden Mannschaften merkte man die Nervosität vor diesem Halbfinal-Spiel und der ungewohnt großen ARENA an. 1.200 Zuschauer waren bereits am frühen Samstagnachmittag in die Arena gekommen, allen voran die Fans aus Buxtehude und Leverkusen sorgten für eine gute Atmosphäre.

Die favorisierte Mannschaft von Bayer Leverkusen bekam schneller Zugriff auf das Spiel und lag bereits früh mit 4:0 in Führung. Der von Geburtstagskind Emily Bölk angeführte BSV-Angriff fand zunächst keine Mittel gegen die körperlich robuste und sehr kompakte 5:1-Deckung der Rheinländerinnen. Paula Prior war es, die in der 9. Spielminute den ersten BSV-Treffer zum 1:4 markierte. Noch einmal drehten die Jung-Elfen auf und bauten ihren Vorsprung auf 7:1 aus, doch von da an waren die Buxtehuder Mädchen im Spiel. Dreimal Emily Bölk und Sarah Schwiecker brachten ihr Team auf 5:9 (20.) heran und ein offener Schlagabtausch entwickelte sich.

Die Mannschaft von Trainerin Heike Axmann hätte im zweiten Teil der ersten Hälfte durchaus die Chance gehabt, weiter zu verkürzen. Zunehmend erspielte sich der BSV nämlich gute Torchancen, doch zu oft wurde das Tor verfehlt oder die starke TSV-Torhüterin Vanessa Gerken war zur Stelle und entschärfte etliche „100-Prozentige“. So blieb es bis zum Pausenpfiff bei der 5-Tore-Führung für Leverkusen (13:8).

Im zweiten Durchgang bekamen die Zuschauer ein ganz ähnliches Spiel zu sehen. Die zum Teil bereits bundesliga-erfahrenen Leverkusenerinnen dominierten das Geschehen und ließen nichts mehr anbrennen. Doch immer wieder zeigten auch die jungen Buxtehuder Spielerinnen ihr Können und trugen mit sehenswerten Treffern zu einem guten Auftaktspiel des diesjährigen Final Four bei. Das Endergebnis von 24:29 ging vollauf in Ordnung sorgte für Zufriedenheit auf beiden Seiten. Dem Geburtstagskind Emily Bölk (16) wurde nach dem Spiel noch der Titel der besten BSV-Spielerin zuteil.

Statistik:

BSV: Lukau, Schiwik; Bölk 6, Hartmann, Prior 4, R. Burandt, Wietzer 1, Axmann 4, Holecy 2, Michailidis, Herbst 4/1, Schwiecker 1, Schneider 2/1.