Who is who beim Hamburger Handball-Verband - Folge 9: Anja Matthies, Vizepräsidentin Jugend und Leistungssport

Lebenslauf: Rechtsanwältin mit ehrenamtlichem Engagement

Als promovierte Rechtsanwältin hat Anja Matthies viel zu tun – dass sie neben den Aufgaben, die in der eigenen Kanzlei anfallen, noch Zeit für die Verbandsarbeit hat, ist eigentlich ein Wunder. Doch wie viel Energie in der Juristin steckt, zeigt schon ihre lächelnde Aussage „gefühlt ewig jung“ über ihr Alter. Mit kurzen Unterbrechungen durch Auslandssemester während des Studiums lebt Matthies seit ihrer Geburt in Hamburg. Nach dem Abitur legte sie das 1. und 2. juristische Staatsexamen ab, promovierte danach als Dr. jur. und arbeitet seitdem als Rechtanwältin. Für ihre Hobbys Sport und Lesen bleibt dabei – neben Job, Verbandsarbeit, Familie und Kind – „leider viel zu wenig Zeit“, wie sie selbst sagt.

Handball: Auf Erfahrungen aus der eigenen Handballkarriere bauen

Matthies kümmert sich als HHV-Vizepräsidentin um das Ressort „Jugend und Leistungssport“. Sie kann selbst auf eine erfolgreiche Handballlaufbahn und ihre damit verbundenen Erfahrungen zurückgreifen, spielte die längste Zeit bei Wandsbek 72 in Regionalliga und zweiter Bundesliga. Außerdem durchlief sie alle Jugendnationalmannschaften des DHB und gewann bei der Jugendeuropameisterschaft 1992 in Ungarn die Bronzemedaille. Auch mit der Juniorinnen-Nationalmannschaft war Matthies erfolgreich und erreichte bei der WM in Brasilien das Viertelfinale. Auch als Jugendtrainerin war sie bei Wandsbek 72 erfolgreich und wurde mit ihrer Mannschaft Hamburger Meister. Dabei hatte sie mit dem Handball ursprünglich nichts zu tun, aus ihrer Familie spielte lediglich die Oma – und zwar noch Feldhandball. Doch der Sport begeistert sie seit ihrer Schulzeit, vor allem „Dynamik, Schnelligkeit, Teamgeist und Spielwitz.“

Aufgaben: Zur Vizepräsidentschaft „bequatscht“ von einer der prägendsten Frauen des deutschen Handballs

Seit dreieinhalb Jahren engagiert sich Matthies inzwischen ehrenamtlich als Vizepräsidentin. Inzwischen nicht nur in der Hansestadt, sondern auch beim Deutschen Handball-Bund (DHB). „Erika Petersen – die Mutter von Klaus-Dieter Petersen – hat mich damals ‚bequatscht‘ und gemeint, die Verbände im DHB bräuchten jüngeres Personal und vor allem einen höheren Frauenanteil“, erinnert sich die ehemalige Jugendnationalspielerin. So arbeitete Matthies in diversen Ausschüssen mit, wie zum Beispiel dem Jugendausschuss des HHV, dem erweiterten Jugendausschuss des DHB und im Landesausschuss Leistungssport des Hamburger Sportbundes. Seit September 2013 ist Matthies Vizepräsidentin Recht des DHB. Noch eine weitere Aufgabe für die dynamische junge Frau. Was die vielbeschäftigte Rechtsanwältin an Tätigkeiten wie diesen reize? „Die Chance, Dinge zu verändern und die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und Rahmenbedingungen für eine sportliche Weiterentwicklung des Verbandes zu schaffen, sind sehr interessant“, beschreibt es Matthies. Doch genauso fasziniere sie, sagt die ehemalige Kreisläuferin mit Blick auf ihre Arbeit beim HHV, „die Herausforderung, Vorbehalte zwischen den Vereinen untereinander, aber auch zwischen Vereinen und Verband abzubauen, um gemeinsam einen Weg in die Zukunft im Sinne des Handballs zu beschreiten.“ Eine Teamplayerin war die „doppelte Vizepräsidentin“ (HHV/DHB) Anja Matthies schon immer.

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