Zwei Hamburger Schiedsrichter beim Final4: „Traum hat sich erfüllt"

Matthias Brauer und Kay Holm (Foto DHB/picture-alliance)Für Matthias Brauer und Kay Holm war das Final4 am vergangenen Wochenende ein ganz besonderes: Die beiden Bundesligaschiedsrichter durften das erste Mal bei dem Finalturnier pfeifen, sie leiteten das zweite Halbfinalspiel zwischen der MT Melsungen und den Füchsen Berlin. Für das Hamburger Gespann hat sich damit „ein Traum erfüllt“, wie Matthias Brauer es ausdrückte.

Dabei hatten die beiden erfahrenen Unparteiischen, die seit 14 Jahren in der Bundesliga pfeifen, schon fast nicht mehr damit gerechnet, dass sich dieser Traum noch erfüllen würde. Denn mit jeder Qualifikation des Lokalmatadoren HSV Hamburg wurde ein Einsatz des aus der Hansestadt stammenden Gespanns unmöglich. „Als wir dieses Jahr die Information bekamen, dass wir nominiert werden, haben wir uns natürlich tierisch gefreut“, versucht Brauer die Gefühle des Gespanns in Worte zu fassen. „In den Tagen vor dem Spiel sind Vorfreude und Anspannung dann immer weiter angestiegen.“

Übernachtung im Hotel, Teilnahme am Senatsempfang – es sei schon „ein ganz anderes Kaliber gewesen“, erinnert sich Brauer nun an das Wochenende zurück. Auch die Vorbereitung sei sehr intensiv gewesen: „Da wir ja vorher nicht wussten, welches Spiel wir bekommen, haben wir uns die vier Bundesligapartien der aktuellen Saison zwischen den Halbfinalkontrahenten angeschaut.“ Für Brauer/Holm war der Einsatz beim Final4 zugleich der erste Pflichtspieleinsatz in der Hamburger O2-World. Als sie am Samstag in die Halle gekommen seien, so Brauer, wären sie „sofort ganz fokussiert“ gewesen. Das Warmlaufen gemeinsam mit dem Reservegespann Schulze/Tönnies habe trotzdem etwas „sehr besonderes“ gehabt, genauso wieder Einlauf.

Doch mit dem Anpfiff habe das dann alles keine Rolle mehr gespielt: „In dem Spiel blendest du alles andere aus“, unterstreicht Brauer. „Natürlich wussten wir im Hinterkopf um die Bedeutung der Partie, doch hätten wir daran wirklich gedacht, wäre das eine potenzielle Fehlerquelle gewesen.“ So sei es auch ein Vorteil, schmunzelte der Bankkaufmann, dass man in der O2-World die Spielzeit auf dem Würfel unter der Hallendecke laufen habe und sie deshalb nicht immer im Blickfeld sei. Aber natürlich dürfe man als Schiedsrichter „keine Angst vor Entscheidungen haben - auch und gerade in engen Spielen nicht.“

Eng war die Partie in der Tat, am Ende siegten die Füchse hauchdünn mit 30:28. Das Finale am folgenden Tag, welches vom EHF- Gespann Schulze/Tönnies geleitet wurden, verfolgten die beiden dann entspannt von der Tribüne – und mit einem guten Gefühl: „Mit dem Einsatz im Halbfinale hat sich unser großer Traum erfüllt“, freut sich Brauer auch nach dem Wochenende noch. „Wir haben in den letzten Jahren auf zwei internationalen Freundschaftsturnieren gepfiffen, was ziemlich beeindruckend war, doch der Einsatz beim Final4 wird auf jeden Fall – egal, was sonst noch kommt – eines der großen Highlights unserer Schiedsrichterkarriere bleiben.“

Quelle: handball-world.com

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