Nachbericht zum Spiel Buxtehude - Leverkusen

Der Buxtehuder SV hat sein Heimspiel gegen Bayer Leverkusen mit 28:27 (15:15) gewonnen und die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga verteidigt. Vor 1400 Zuschauern in der Halle Nord entwickelte sich ein abwechslungsreiches und spannendes Spiel, in dem die Führung mehrfach wechselte und beide Mannschaften den Sieg verdient gehabt hätten. Den entscheidenden Treffer zum glücklichen BSV-Heimsieg erzielte Randy Bülau 90 Sekunden vor Schluss. Beste Werferinnen waren Johanna Heldmann mit sieben Treffern für Leverkusen sowie auf Seiten Buxtehudes Randy Bülau und Emily Bölk mit je fünf Treffern.

Die Gastgeberinnen starten mit Jana Podpolinski und Friederike Gubernatis im Mittelblock, Jessica Oldenburg wurde nach überstandener Oberschenkelverletzung noch geschont. Doch bevor das Spiel so richtig in Schwung kam, der erste Schock: nach nur 48 Sekunden knickte Anne Jochin nach einem Sprungwurf im Knie weg und musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Feld getragen werden.

Danach entwickelte sich ein temporeiches Spiel. Beide Mannschaften traten sehr engagiert auf und suchten mutig den Torabschluss. Buxtehude erarbeitete sich in den ersten zehn Minuten leichte Vorteile, entsprechend führte die Mannschaft von Trainer Dirk Leun nach zehn Minuten mit 5:3. Leverkusen ließ sich jedoch nicht abschütteln, außerdem schlichen sich ins BSV-Spiel wieder unnltige Fehler ein. Entsprechend kam zunächst zum 6:6 Ausgleich (14.) und ging nur vier Minuten später sogar mit 10:6 in Führung.

Dirk Leun reagierte und brachte Steffi Melbeck ins Spiel, die für diese wichtige Partie wieder in den Kader beordert wurde. Das allein brachte jedoch keine Wirkung, der starke Elfen-Rückraum zeigte sich überaus treffsicher und erhöhte sogar auf 10:6 (18.). Mit der Einwechslung von Emily Bölk und Ulrika Agren kam neuer Schwung ins Spiel des BSV, sodass die Gastgeberinnen bis zur Pause zum 15:15 Unentschieden herankamen.

Die ersten Minuten des zweiten Durchgangs gehörten erneut dem Tabellenführer. Zwei Treffer durch die gerade eingewechselte Lena Zelmel sowie Tore von Randy Bülau und Ulrika Agren brachten Buxtehude eine 19:16-Führung (38.) ein. In dieser Phase hatte der BSV ein halbes Dutzend bester Chancen auf der Hand, ließ diese jedoch aus. Eine Zeitstrafe gegen Ulrika Agren nutzten die Werkselfen, um auf 19:18 (40.) heranzukommen. Zwei Minuten später glichen die Gäste sogar zum 19:19 aus.

Bis zur 50. Minute legte der BSV stets vor, konnte sich aber nie auf mehr als zwei Tore absetzen. Als Leverkusen zehn Minuten vor dem Ende sogar mit 24:23 in Führung ging, drohte die Partie zu kippen. Jetzt aber war BSV-Torfrau Julia Gronemann zur Stelle, hielt ihre Mannschaft mit zahlreichen guten Paraden im Spiel und verdiente sich die spätere Auszeichnung zur Spielerin des Tages. Bis zum Ende wechselte die Führung ständig: Jana Podpolinski traf zum 25:24 (52.), Emily Bölk per Siebenmeter zum 26:25 (54.) und Anna Seidel traf für Leverkusen zum 27:26 (56.).

Beim Stand von 27:27 drei Minuten vor Schluss hätte Leverkusen die große Chance gehabt, die Partie für sich zu entscheiden, weil Buxtehudes Friederike Gubernatis eine Zeitstrafe erhielt. Mit großer Leidenschaft und etwas Glück verteidigte der BSV das eigene Tor und erzielte in Unterzahl sogar das 28:27 durch Randy Bülau gut 90 Sekunden vor dem Abpfiff. Da Julia Gronemann den letzten Wurfversuch der Gäste entschärfte und der BSV-Angriff clever die Zeit runterspielte, durften Mannschaft und Fans über den 12. Bundesliga-Sieg in Folge und die Verteidigung der Tabellenführung jubeln.

Statistik:

BSV: Lenz, Gronemann; Deen 2, Klein, Schultze, Agren 3, Bülau 5, Luschnat, Zelmel 2, Gubernatis 3, Podpolinski 3, Oldenburg, Bölk 5/3, Hayn 1, Melbeck 4.

Bayer: Hagel, Salamankha; Spielvogel, Seidel 4, Müller 3, Heidmann 7, Adams 3, Naidzinavicius 5, Ruthenbeck, Jochin, Jörgens, Burkholder, Rode 6.

Stimmen:

Dirk Leun, Trainer BSV: „Das war so ein Spiel, in dem jeder Trainer so richtig arbeiten muss. Unser Sieg war heute sicherlich glücklich, aber man muss sich das Glück auch erarbeiten. Wir haben vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte unsere Chancen nicht genutzt und es verpasst, uns abzusetzen. Aber ich muss auch Renate Wolf und ihrer Mannschaft ein Kompliment aussprechen, die trotz ihres jungen Alters sehr diszipliniert gespielt hat und uns große Schwierigkeiten bereitet hat.“

Renate Wolf, Trainerin Bayer: „Glückwunsch zum Sieg, heute hadere ich allerdings ein bisschen mit dem Ergebnis. Ich glaube, wir hätten den Sieg durchaus auch verdient gehabt. Leider haben wir unsere klaren Chancen am Ende nicht genutzt. Ich bin aber unheimlich stolz auf meine Mannschaft, wir sind mit einer Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 19,6 Jahren angetreten und die hat das durchaus ordentlich gemacht.“