Heimliche Helden: Lisa Andres – Die gute Seele des HT Norderstedt

Lisa AndresDas HTN hat mit Lisa Andres eine gute Seele im Verein, die sich seit vielen Jahren leidenschaftlich um die Belange der Kinder und Jugendlichen kümmert. Offiziell als Trainerin und Jugendwart, aber auch bei allen anderen Anliegen weiß der Nachwuchs, wo er ein offenes Ohr findet.

Der Sport wurde Lisa Andres in die Wiege gelegt. Als Tochter eines Fußballers und einer Handballerin begannen ihre ersten sportlichen Aktivitäten mit drei Jahren beim Mutter und Kind Turnen. Später wechselten sich die Besuche auf dem Sportplatz und in der Sporthalle täglich ab und ihre vier Jahre ältere Schwester wurde ebenfalls Handballerin. Lisa wollte zwar lieber Fußball spielen, doch „die nächste Mädchen-Fußballmannschaft gab es in Schmalfeld. Da wollten meine Eltern mich nicht andauernd hinfahren. Also habe ich 1992 auch mit Handball angefangen“, erzählt die 29-Jährige. Etwas später kam auch noch Reitsport dazu, doch 1998 musste Lisa sich zwischen Handball und Reiten entscheiden. Es wurde der Handball und ist es seitdem geblieben.

Nach der Schule absolvierte die gebürtige Hamburgerin zunächst eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau und arbeitete danach noch fünf Jahre in dieser Position. 2012 entschied sie sich allerdings zu einer weiteren Ausbildung als Erzieherin, die sie in diesem Sommer abschließen wird. Als Verein gab es für Lisa (fast) immer nur Norderstedt. Von den Minis bis zum ersten Jahr A-Jugend spielte sie bei der HGN, das letzte Jugend-Jahr dann in Kisdorf/Leetzen. „Dort habe ich in der Regionalliga gespielt und wir haben das Viertelfinale der deutschen Meisterschaft erreicht. Das war das Highlight meiner aktiven Zeit“, berichtet Lisa. Danach ging es für ein Jahr zurück zur HGN, bevor sie nach einer Saison beim NSV wieder zur HGN zurückkehrte und dort (bzw. jetzt HTN) seitdem nicht mehr wegzudenken ist.

1999 begann Lisa als Co-Trainerin bei einer weiblichen E-Jugend. Es folgte eine Mini-Mannschaft, von denen sie die Jungs auch in der F-Jugend begleitete. Im Anschluss daran betreute Lisa die weibliche C-Jugend über mehrere Jahre und später zudem den männlichen Jahrgang im selben Alter, jeweils als Co-Trainerin. 2009 zwang sie ein Sehnen- und Bizepsriss allerdings zu einer 18monatigen Verletzungspause und nach der verspäteten OP folgten weitere 18 Monate ohne aktiven Handball. In dieser langen Zeit stieg dafür das Engagement an der Seitenlinie. Als Co-Trainerin der weiblichen B-Jugend konnte Lisa eine Vize-Meisterschaft sowie den Sieg im NOHV-Pokal feiern. Vor drei Jahren wurden dann die ersten Mannschaften hauptverantwortlich von ihr übernommen. Eine männliche D- und E-Jugend. „Seitdem bin ich da hängengeblieben. Denn in dem Altersbereich kann ich die motorischen Grundlagen schaffen. Das gefällt mir besser, als später darüber zu meckern, was an Grundlagen fehlt“, erzählt sie.

Zudem ist Lisa seit drei Jahren als Jugendwart für den männlichen Bereich verantwortlich. Darüber hinaus pfeift sie seit 2001 als Schiedsrichterin und kümmert sich um den HGN- bzw. HTN-Cup. Auch die (vor allem pädagogische) Betreuung der FSJler, für die sie auch als Ansprechpartner zur Verfügung steht, zählt zu ihren Aufgaben.
Doch vor allem die Kindern und Jugendlichen liegen ihr am Herzen: „Ich fahre seit 14 Jahren über Ostern mit sieben bis neun Mannschaften von E- bis C-Jugend zu Turnieren. Das sind immer totale Highlights. Zudem geht es seit zwei Jahren zwischen Weihnachten und Neujahr mit den etwas Älteren nach Tisted.“ Neben Turnieren stehen aber auch abseits des Handballfeldes Aktivitäten, wie z. B. Kanutouren, Wasserski oder der Klettergarten auf dem Programm. Denn dass auch ein soziales Umfeld geboten wird, ist besonders wichtig und laut Lisa „mittlerweile ein größeres Aufgabenfeld als noch vor 10 Jahren.“

Neben einem Kinder-und-Jugendtrainerschein verfügt Lisa Andres auch über C-Lizenzen als Jugendleiter, Gruppenleiter und Übungsleiter Breitensport sowie einen Kletterschein. Zudem hat sie über die Sportjugend Schleswig-Holstein bereits viele Seminare mit Themen wie Konzentration, Aufmerksamkeit oder Konfliktmanagement belegt. In naher Zukunft ist auch die C-Lizenz als Handballtrainer geplant, doch zunächst steht ihre Abschlussprüfung als Erzieherin im Vordergrund.

Vier bis fünf Tage pro Woche verbringt Lisa in der Halle Schulzentrum Süd. „Da muss man sich die restliche Zeit gut einteilen, um noch etwas Freizeit zu haben“, berichtet sie. Das bestätigt auch Martina Kadenbach, die als Jugendwart in der gemeinsamen JSG mit dem SC Alstertal/Langenhorn mit Lisa zusammenarbeitete und verrät: „Lisa ist so engagiert, dass viele glauben, sie wohnt und lebt in der Halle. Sie hat immer ein offenes Ohr für die Nöte, Wünsche und Sorgen der Jugendlichen und bildet sich nicht nur fachlich sondern auch in psychologisch-sozialen Themen weiter. Sie ist einer der Faktoren für den Erfolg der Norderstedter Jugendarbeit.“ Ihre knappe Freizeit verbringt Lisa dann gerne in Natur und macht z. B. Fahrradtouren - alleine oder mit Freunden. Da kann sie am besten abschalten, auch wenn ihr die Kinder nicht wirklich Stress bereiten, obwohl sie rund um die Uhr für sie erreichbar ist. Dass vor vielen Jahren eine Jugendspielerin nachts von zuhause weg wollte und dann von Lisa zu sich geholt wurde, blieb dabei zum Glück die Ausnahme. Später wurde dann auch dank Lisa eine Lösung mit den Eltern gefunden.

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist für Lisa die Aktion „Alkoholfrei Sport genießen“ der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung und des DOSB. Sie selbst trinkt gar keinen Alkohol und die Kinder sollen lernen, dass Alkohol und Sport nicht zwingend zusammengehören. Es aber in einem gewissen Rahmen können. Von Lisa gibt es daher ab dem richtigen Alter auch kein Verbot, weil sie sagt: „Dann wird es erst interessant. Mit einer A-Jugend kann auch mal ein Bier getrunken werden, aber der bewusste Umgang damit ist wichtig.“
 

Mit Lisa Andres hat Norderstedt eine besonders engagierte Persönlichkeit im Verein - eine gute Seele eben!

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