Landesleistungszentrum soll „neue Handballheimat“ werden - Baustart 2015 möglich

HHV - HJV - HSBDer Bau eines Landesleistungszentrums beschäftigt den Hamburger Handball-Verband schon seit vielen Jahren - nun nehmen die Planungen erstmals konkrete Formen an. Am Olympiastützpunkt in Dulsberg soll die neue Anlage entstehen, der HHV kooperiert für den Bau mit dem Hamburger Sportbund als Projektentwickler und dem Hamburger Judo-Verband. Bei einer Diskussionsrunde, zu welcher der Verband die Vereine im November einlud, wurde trotz einiger noch offener Fragen eine breite Zustimmung zu dem Projekt deutlich. HHV-Präsident Rolf Reincke dankte den Vereinen für den offenen Dialog und hielt fest: „Der Bau wird erst starten, wenn die Planung komplett steht. Ein solches Zentrum wäre aber natürlich ein Traum für den Verband.“

Ein wichtiger Punkt bei dem Bau ist dabei das Stichwort „kostenstabiles Bauen“: Sechs bis sechseinhalb Millionen Euro soll das Projekt nach derzeitiger Kenntnis kosten. „Diese Investitionsentscheidung liegt nicht bei uns“, hielt HHV-Präsident Reincke gegenüber den Vereinsvertretern fest. „Die beiden entscheidenden Punkte sind die Betriebskosten sowie die Auslastung der Anlage. Da müssen wir als Verband ein klares Bekenntnis abgeben - vorher wird der Bau nicht bewilligt. Wir müssen einen genauen Plan entwerfen, was wir von Bau und Belegung erwarten.“

Das Landesleistungszentrum ist als die neue Heimat der Hamburger Auswahlmannschaften gedacht, um eine bestmögliche Förderung zu garantieren. Neben einer Trainingshalle mit Empore, wie sie die Arena Süderelbe in Fischbek hat, sollen Räumlichkeiten für Arbeits- und Tagungszwecke zur Verfügung stehen; die Umkleiden, Sanitäranlagen und ein Kraftraum sollen gemeinsam mit dem Hamburger Judo-Verband genutzt und betrieben werden. „Auf die Vereine wollen wir die Betriebskosten nicht abwälzen“, versprach Reincke.

Eine Überlegung der Verbandsspitze ist es zudem, die Geschäftsstelle - derzeit noch im Haus des Sports am Schlump beheimatet - ebenfalls in das neue LLZ zu verlegen. „Das würde für unsere Mitglieder natürlich eine Veränderung bedeuten“, ist sich Reincke be-wusst, der die Hinweise und Bedenken der anwesenden Vereinsvertreter aufmerksam zur Kenntnis nahm. Die Mietkosten, so der Verbandspräsident, wären jedoch nicht höher als am bisherigen Standort. Reincke: „Die Geschäftsstelle ist das Herz des Verbandes und wenn wir diese in das neue Leistungszentrum integrieren würden, wäre das für mich eine Ideallösung. Wir würden eine Art zentralen Campus für den Hamburger Handball schaffen.“

Für Landestrainer Adrian Wagner ist der Bau des Landesleistungszentrums eine sportliche Notwendigkeit: „Im Vergleich mit den anderen Landesverbänden befinden wir uns im absoluten Hintertreffen“, erläutert der ehemalige Bundesligaprofi die Situation. „Wir haben nicht die Möglichkeiten, unseren Auswahlspielern eine Heimat zu bieten oder leistungsgerecht mit Harz zu trainieren.“ Die derzeitige Situation vergleicht Wagner mit einem „Wanderzirkus“: „Wir fahren mit Klamotten und Materialien von Halle zu Halle und haben immer wieder Probleme mit den Anlagen“, beschreibt der Landestrainer. Das LLZ liegt ihm deshalb sehr am Herzen. Wagner: „Wir möchten, dass unsere Talente keinen Nachteil dadurch haben, dass sie in Hamburg leben - sondern ihnen einfach die gleichen Möglichkeiten bieten, wie es in anderen Landesverbänden auch der Fall ist.“

Der Baustart des LLZ ist jedoch noch offen. Die Planungen gemeinsam mit der Stadt Hamburg, dem HSB und Bäderland als künftigem Verwalter laufen auf Hochtouren. „Wenn alles optimal läuft, könnten wir im nächsten Sommer beginnen“, wagte Reincke einen Ausblick. „Meine Vorstellung ist es, dem Hamburger Handball mit dem Leistungszentrum eine Heimat zu geben. Wenn wir über Handball reden, fände er in Zukunft dort statt - das würde dem Verband, den Vereinen und unserer Sportart guttun.“

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